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Grundlagen der Energiewirtschaft

Die Energiewirtschaft ist mehr als nur ein technisches Feld; sie ist zentral für die Aufrechterhaltung des Alltags und die wirtschaftliche Stabilität weltweit. Dieser Grundlagenartikel führt in die Schlüsselkonzepte ein, von der Energieerzeugung bis zur Energieverteilung und Nutzung. Entdecken Sie, wie innovative Lösungen wie Smart Grids dazu beitragen, Energie effizient zu managen und welche Rolle der Energiehandel spielt. Ein idealer Einstieg für alle, die einen klaren Überblick über die Energiewirtschaft gewinnen möchten.

  • 03.09.24

Die Energiewirtschaft spielt eine entscheidende Rolle für die Funktionsweise moderner Gesellschaften und hat Auswirkungen sowohl auf unseren täglichen Lebensstil als auch auf die weltweite Wirtschaft. Dieser Artikel führt in die grundlegenden Aspekte der Energiewirtschaft ein und erklärt, wie Energie erzeugt, verteilt und gehandelt wird. Unabhängig davon, ob Sie Branchenexperte oder Neuling sind, bieten wir in diesem Beitrag einen klaren ersten und verständlichen Überblick über das komplexe Netzwerk, das hinter dem Lichtschalter in Ihrem Zuhause steht.

Kurz: Mit Energiewirtschaft sind alle Aktivitäten zur Produktion, Verarbeitung und Verteilung von Energie gemeint. Energiequellen sind z. B. Kohle, Erdöl, Erdgas und erneuerbare Energiequellen Wind, Sonne und Wasser.

Ausführlicher: Die Energiewirtschaft bezeichnet den gesamten Wirtschaftszweig, der sich mit allen Aspekten der Produktion, Verarbeitung und Verteilung von Energie beschäftigt. Dies umfasst die Gewinnung von Primärenergiequellen wie Kohle, Erdöl, Erdgas sowie die Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie Wind, Sonne und Wasser. Darauf folgt die Umwandlung dieser Ressourcen in nutzbare Energieformen, ihre Speicherung, Handel und Verkauf, sowie der Transport über Netzwerke und letztlich die Bereitstellung an Endverbraucher*innen. Diese Prozesse erfordern komplexe Infrastrukturen und Technologien sowie die Einhaltung regulatorischer Rahmenbedingungen. Das Ziel ist es, Energie effizient, nachhaltig und zu wirtschaftlich vertretbaren Kosten zur Verfügung zu stellen.

  1. Energiegewinnung: Rohstoffe wie Kohle, Erdöl, Erdgas sowie erneuerbare Quellen wie Wind, Sonne und Wasser werden zur Energieerzeugung genutzt.
  2. Umwandlung: Diese Primärenergiequellen werden in Energieumwandlungsanlagen (z. B. Kraftwerke) in elektrische Energie oder andere nutzbare Formen umgewandelt.
  3. Transport und Übertragung: Die erzeugte Energie wird über Hochspannungsleitungen transportiert, um sie von den Produktionsstätten zu den Verteilzentren zu bringen.
  4. Verteilung: Über regionale Verteilnetze wird die Energie schließlich zu den Endverbrauchern wie Haushalten und Unternehmen geleitet.
  5. Verbrauch: Endverbraucher können die Energie nun für diverse Zwecke nutzen, von der Beleuchtung über das Heizen bis hin zum Betrieb von Großanlagen.

Die Erzeugung von Energie ist der erste Schritt in der Wertschöpfungskette der Energiewirtschaft. Energie kann aus verschiedenen Quellen gewonnen werden:

  • Fossile Brennstoffe: Kraftwerke verbrennen Kohle, Erdgas oder Öl, um Wärme zu erzeugen, die dann durch teils aufwendige Verfahren in elektrische Energie umgewandelt wird.
  • Kernenergie: Durch Kernspaltung entsteht Wärme, die umgewandelt zur Stromerzeugung genutzt werden kann.
  • Erneuerbare Energien: Technologien wie Windturbinen, Solarmodule und Wasserkraftwerke nutzen natürliche Prozesse, um Energie zu erzeugen.

Diese verschiedenen Energieformen müssen sorgfältig verwaltet werden, um eine stetige und zuverlässige Energieversorgung zu gewährleisten, während gleichzeitig die Umweltauswirkungen minimiert werden.

Veranschaulichung am Hornsea Projekt One:

Das Hornsea Projekt One, vor der Küste Großbritanniens gelegen, ist derzeit eines der größten Offshore-Windparks der Welt. Es zeigt beispielhaft, wie durch innovative Technologien im Bereich der Windenergie große Mengen an Elektrizität erzeugt und zur Deckung des Energiebedarfs beigetragen werden können.

Der Windpark besteht aus 174 Windturbinen, jede davon 190 Meter hoch mit einem Rotordurchmesser von knapp 150 Metern und ausgerüstet mit Turbinen die zu den leistungsstärksten der Welt gehören. Diese Turbinen haben jeweils eine Kapazität von ca. 7 Megawatt (MW), eine einzelne Umdrehung einer Turbine kann genug Energie erzeugen, um ein durchschnittliches britisches Zuhause mehr als einen Tag lang mit Strom zu versorgen.

Für eine Anlage dieser Größenordnung und Entfernung zum Festland braucht es ein ausgeklügeltes System aus Fernüberwachung und -steuerung. Das Hornsea Project One setzt hier auf eine zuverlässige und latenzarme Kommunikationsinfrastruktur mit hochverfügbare LTE-Mobilfunknetzen. Diese ermöglichen die Datenübertragung zwischen den Offshore-Turbinen und dem zentralen Kontrollzentrum. Darüber werden nicht nur Zustandssignale und Leistungsdaten der Turbinen, sondern auch meteorologische Sensordaten, die für die Vorhersage der Energieproduktion und die Anpassung des Betriebs wichtig sind. Durch diese Echtzeitkommunikation können Betriebsstörungen und anstehende Wartungsarbeiten sofort identifiziert und behoben werden.

Nach der Erzeugung wird die Energie über große Entfernungen transportiert, um sie den Endverbraucher*innen zugänglich zu machen. Dies geschieht über das Hochspannungsnetz, das die Energie über weite Strecken effizient transportieren kann. Anschließend wird die Energie in lokalen Verteilnetzen auf eine niedrige Spannung gebracht, um eine sichere Nutzung in Haushalten und Unternehmen zu ermöglichen. Hierbei spielen Smart Grids eine zunehmend wichtige Rolle, indem sie eine intelligente und effiziente Energieverteilung ermöglichen.

Anwendungsbeispiel: Smart Grid-Projekt in Cuxhaven

Ziel des Smart Grid-Projekts eTelligence ist es, sowohl umweltpolitische Ziele als auch Versorgungssicherheits- und Effizienzziele zu erreichen. Dazu wurde ein regionaler Marktplatz für Stromprodukte aufgebaut, der es dezentralen Erzeugern, gewerblichen Verbrauchern und Energiedienstleistern ermöglicht, ihre Flexibilitäten aktiv zu vermarkten. Besondere technologische Innovationen umfassen die Integration von Smart Metering und automatisierten Steuerungssystemen, die auf dem internationalen Standard IEC 61850 basieren und die Plug-and-play-Anbindung von Verbrauchs- und Erzeugungsflexibilitäten ermöglichen. Der Einsatz intelligenter Lastmanagementsysteme ermöglichte es, Stromkosten zu senken und die Wirtschaftlichkeit der Anlagen zu verbessern. Parallel dazu wurden in über 650 Haushalten Smart Meter getestet, die in Verbindung mit innovativen Tarifen zu bedeutenden Verbrauchsreduktionen des Stromverbrauchs führten.

Der Energiehandel ermöglicht es Produzent*innen und Verbraucher*innen, Energie zu kaufen und zu verkaufen. Diese Märkte sind essenziell für die Preisbildung und helfen dabei, Risiken zu managen, die durch Preisschwankungen entstehen.

Zum Beispiel ermöglichte die Liberalisierung des deutschen Energiemarktes einer Vielzahl von Energieversorger*innen, in den Markt einzutreten und Wettbewerb zu fördern. Dies hat zu einer Senkung der Energiepreise und zu einer Verbesserung der Servicequalität geführt. Verbraucher*innen können ihren Anbieter frei wählen, was den Druck auf die Anbieter erhöht, effizienter zu arbeiten und innovative Produkte und Dienstleistungen anzubieten.

Zusätzlich haben Privatpersonen auch die Möglichkeit überschüssige Energie in das Verteilernetz einzuspeisen und selbst zu verkaufen, oft durch Photovoltaik-Anlagen.

Die Energiewirtschaft unterliegt strenger Regulierung, um sicherzustellen, dass die Energieversorgung sicher, zuverlässig und zu fairen Preisen erfolgt. In Deutschland ist die Bundesnetzagentur eine der Hauptregulierungsbehörden, die über die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften wacht, den Wettbewerb fördert und die Interessen der Verbraucher schützt.

Die Energiewirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Dazu gehören die Notwendigkeit der Dekarbonisierung, die Integration erneuerbarer Energien und die Gewährleistung der Netzstabilität in einer sich schnell verändernden Energielandschaft – auch im Hinblick auf politische Entwicklungen und unabhängige Einflüsse von außen. Die Digitalisierung bietet neue Möglichkeiten zur Optimierung von Energieflüssen und zur Anpassung an verändernde Marktbedingungen.

Die Energiewirtschaft ist ein wichtiges und zeitgleich sehr dynamisches Feld, das tiefgreifende Auswirkungen auf nahezu jeden Aspekt unseres täglichen Lebens hat. Ein grundlegendes Verständnis der Prozesse und Herausforderungen dieser Industrie ist entscheidend, um Innovationen voran zu treiben und Entscheidungen für eine nachhaltige Zukunft zu treffen. Durch innovative Technologien und fortschrittliche Regulierungsansätze kann die Branche ihre Effizienz steigern und gleichzeitig die Umweltbelastung minimieren.

Weitere Beiträge, in der Reihe Grundlagen der Energiewirtschaft folgen schon bald.

In unseren Blogs wurden zusätzlich eine Reihe von Artikeln zur Mobilfunkmesstechnik in der Energiebranche oder auch technische Details und Hintergründe rund um Mobilfunkthemen wie LTE, 5G und vielen weiteren Themen veröffentlicht.