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WiFi 6E: schnelles WLAN im 6-GHz-Frequenzband

Viele Jahre hat sich im WLAN-Bereich hinsichtlich des nutzbaren Frequenzspektrums wenig getan. Die beiden Frequenzbänder 2,4 GHz und 5 GHz schienen wie in Stein gemeißelt. Mit Wi-Fi 6E wird nun das 6-GHz-Frequenzband für WLAN-Geräte nutzbar. Die Bundesnetzagentur gab im Jahr 2021 das 6-Gigahertz-Band für Deutschland frei. Im folgenden Beitrag erfahren Sie, was sich hinter der Bezeichnung Wi-Fi 6E verbirgt, welche Neuerungen der Standard mit sich bringt und welche Anwendungen von Wi-Fi 6E besonders profitieren.

Was ist Wi-Fi 6E?

Unter der Bezeichnung Wi-Fi 6E vermarktet die Wi-Fi Alliance eine Erweiterung des IEEE-Standards 802.11ax. Das „E“ in Wi-Fi 6E steht für „Enhanced“. Wi-Fi 6E ermöglicht zusätzlich zu den beiden seit Jahren etablierten Frequenzbändern 2,4 GHz und 5 GHz die Verwendung eines weiteren lizenzfreien Frequenzbands im Bereich zwischen 5,9 GHz und 7,1 GHz. Für Europa ist der Frequenzbereich zwischen 5,9 GHz und 6,4 GHz vorgesehen. Die Bundesnetzagentur gab 2021 ein Spektrum von 480 MHz zwischen den Frequenzen 5,945 GHz und 6,425 GHz für Wi-Fi-6E-Geräte in Deutschland frei. Die endgültige europäische Harmonisierung der Spektren ist für 2023 geplant.

Das neue Spektrum bietet zusätzliche, breitere Kanäle und verspricht eine deutlich verbesserte WLAN-Performance bei gleichzeitiger Reduzierung störender Einflüsse der stark genutzten 2,4- und 5-GHz-Frequenzbänder. Was die grundsätzlichen Eigenschaften der WLAN-Kommunikation angeht, basiert Wi-Fi 6E vollständig auf IEEE 802.11ax, dem Nachfolger von 802.11ac. Die wesentlichen Merkmale von IEEE 802.11ax sind die Verwendung von Orthogonal Frequency-Division Multiple Access (OFDMA), 1024-QAM-Modulationsverfahren, birirektionalem Multi-User MIMO, Spatial Reuse, Target Wake Time und BSS Coloring.

Die Neuerungen von Wi-Fi 6E im Detail

Wesentliche Neuerung von Wi-Fi 6E ist die zusätzliche Verwendung des 6-GHz-Frequenzbereichs. Das für Deutschland und Europa vorgesehene Spektrum von 480 MHz erlaubt weitere Funkkanäle mit einer Breite von bis zu 160 MHz. Die maximale Bruttodatenrate lässt sich deutlich steigern und mehr Geräte können ohne gegenseitige Störungen gleichzeitig drahtlos kommunizieren. Die WLAN-Netzwerke werden performanter (höhere Geschwindigkeit und niedrigere Latenz), zuverlässiger und unterstützen höhere Gerätedichten. Zu beachten ist, dass die Geräte aufgrund der Kommunikation im 6-GHz-Band eine neue, angepasste Antennentechnik benötigen. Eine Aufrüstung herkömmlicher 2,4- und 5-GHz-Geräte auf Wi-Fi 6E durch einen einfachen Softwareupdate ist nicht möglich.

Die wichtigsten Merkmale von Wi-Fi 6E im Überblick

Die wichtigsten Merkmale von Wi-Fi 6E sind kurz zusammengefasst folgende:

  • basiert auf dem IEEE-Standard 802.11ax
  • nutzt in Deutschland den Frequenzbereich zwischen 5,945 und 6,425 GHz (kompletter Frequenzblock: 5,925 bis 7,125 GHz)
  • bietet zusätzliche Funkkanäle mit bis zu 160 MHz Bandbreite
  • erreicht maximale Datenraten von über 10 Gbit/s (abhängig vom nutzbaren Frequenzspektrum)
  • reduziert die Latenzzeiten
  • unterstützt höhere Gerätedichten
  • benötigt dank Target Wake Time (TWT) weniger Energie
Anwendungsbereiche für Wi-Fi 6E

Das zusätzliche Frequenzspektrum im 6-GHz-Band verspricht eine deutlich verbesserte WLAN-Performance. Vorhandene WLAN-Installationen im 2,4- und 5-GHz-Band werden entlastet und WLAN-Netze aufgrund der geringeren gegenseitigen Störeinflüsse zuverlässiger. Wi-Fi 6E ist dank der hohen Bandbreiten, der geringen Lantenzzeiten, des reduzierten Energiebedarfs und der hohen unterstützen Gerätedichten prädestiniert für Anwendungen wie Virtual oder Augmented Reality, ultrahochauflösendes Videostreaming und Echtzeitanwendungen aus dem IoT- und Industrie-4.0-Umfeld. Auch WLAN-Unternehmensnetzwerke profitieren von den Vorteilen und erzielen dank Wi-Fi 6E einen Performancegewinn. Für das industrielle Umfeld stellt Wi-Fi 6E aufgrund der Nutzung lizenzfreier Frequenzbänder eine providerfreie Alternative zu 5G-Netzen dar.